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Kurze Spielsequenzen für Sprachanfänger

Sie entsprechen dem Spielverhalten von 1-3 jährigen Kindern.

Die Kinder dieses Alters entdecken einen Gegenstand, schenken ihm kurzzeitig Aufmerksamkeit und lassen ihn dann bald wieder fallen. Die Erwachsenen unterstützen die Aufmerksamkeit, indem sie mitspielen, das Kind beispielsweise zum Hinundherbewegen eines Autos oder Balls ermutigen, oder indem sie Aufgaben formulieren, die mit dem Gegenstand verbunden sein können:

das Auto fährt zu einem Ziel,

der Laster wird beladen,

der Bär wird in den Schlaf gewiegt,

der Baustein kommt auf den Turm  ...

 

Durch dieses gemeinsame Spiel verlängert sich die Aufmerksamkeit, reißt aber meist nach kurzer Zeit doch wieder ab, und das Kind wendet sich neuem zu. Daher haben wir es bei den Kindern dieses Alters mit einer Aneinanderreihung vieler kleiner Spielsequenzen zu tun.

 

Beim Sprachaufbau verfolgen wir zunächst das Ziel, den Kindern einzelne Wörter im Spiel so oft zu nennen, dass sie diese in ihren Wortschatz aufnehmen.  Ein zweites Ziel kann in einer späteren Entwicklungsphase sein, dass die Kinder die Worte deutlich hören uind deutlich mit- oder nachsprechen und dabei die einzelnen Laute beachten (siehe meine Anmerkung weiter unten).

 

Einige Spielsequenzen möchte ich hier aufzählen, die mit einzelnen Gegenständen aus dem Bauernhof, dem Puppenhaus, der Kochecke und dem Kaufladen zu tun haben.

 

--> in Fettdruck die phonetisch einfachen Wörter !

  • Zunächst ist der Bär dran: ich suche ihn kurz. "Wo ist der Bär?" Ach ja, auf der Fensterbank sitzt er: "da". Der Bär sagt "hallo". Ich zeige dem Bären die verschiedenen Spielsachen im Raum, wenn das Kind noch sehr schüchtern ist. "Da ist der Kaufladen, da ist der Bauernhof, ..." Evtl sucht der Bär sich einen Platz und ich frage das Kind: "Magst du Dir den Bauernhof einmal anschauen? - Wollen wir dort spielen?" Meist ist das Sprachverständnis der Kinder mit 2 Jahren schon deutlich größer und ich bekomme eine Antwort - und wenn es ein Nicken ist.

 

  • Besonders interessant sind auch der Kran, der Gabelstapler, der Bagger und der Laster aus Holz. Mit diesen kann ich hantieren: am Gabelstapler drehe ich die Gabel hoch - runter, mit dem Kran ziehe ich ein Päckchen hoch, Bausteine kommen auf den Laster, der Bagger schiebt den Baustein weg.

 

  • Am Kaufladen füllen wir Nüsse um, z.B. in die Dose oder in die Tüte, diese können wir dann kaufen für 1 Euro. Die Eier werden in eine Sechserschachtel gefüllt. Ich kaufe Mais - wieder für 1 Euro. Wir suchen in der Schublade nach dem Geldbeutel, oh sie ist leer.

 

  • Mit dem gelben Eimer sammeln wir Dinge ein, die wir der Puppe oder dem Bären schenken.

 

  • Die Puppe ist im Bett, die Puppe schläft, die Puppe hat Hunger, die Puppe friert, die Puppe möchte ...

 

  • Der Mann im Puppenhaus legt sich ins Bett, geht an den Herd, geht aufs Klo, sitzt am Tisch.

 

  • In der Puppenküche kochen wir, z.B. Nudeln, Mais. Wir decken Teller und holen Löffel. Alle haben Durst und wollen Tee trinken.

 

 

Weitere Spielideen, die etwas umfangreicher sind:

 

  • Wir holen mehrere Tiere aus dem Bauernhof, ebenso den Bauern und seine Frau. Zuerst ist der Mann dran. Wir fragen ihn, "wen nimmst du mit?" Das Kind antwortet für den Mann ( oder ich biete es selber als Antwort an ) und sagt: "den Hund".  Mann und Hund wandern ein Stück über den Fußboden. Nun fragen wir: "Frau, wen nimmst du mit?" Wir antworten für die Frau (je nach Sprachvermögen des Kindes! ):"das Pferd", Frau und Pferd laufen ein Stück ...    Das Spiel läßt sich mit weiteren Biegepüppchen fortsetzen.
  • Die selbstgebastelte Raupe oder ein Igel haben Hunger, wir holen für sie verschiedene Lebensmittel aus dem Kaufladen. Wieder beginnt das Spiel mit einer Frage:"Was will die Raupe essen?" Es folgt die Antwort:"eine Birne" oder "eine Tomate" ...
  • Wir spielen Umzug und holen mehrere Möbel aus dem Puppenhaus: diese laden wir alle   auf den Laster, fahren eine kleine Wegstrecke und halten am Ziel, z.B. einem ausgebreiteten Tuch, an. Dort laden wir alle Möbelstücke ab und sagen deutlich ihre Namen.
  • Neben einen roten, blauen und gelben Teller legen wir Dinge, die entsprechende Farben haben. Abschließend betrachten wir alles und benennen es mit dem kleinen Satzmuster: Das Messer ist rot, die Schere ist rot, die Perle ist rot...      
  • Kaufladenspiel s.u.

Zur genaueren Erklärung der 2. Spielintention, die auf die Aussprache ausgerichtet ist:

Bei diesen kleinen Spielsequenzen geht es mir um Kinder, die unverständlich sprechen, wenn sie sich in längeren grammatischen Einheiten äußern und alles "vernuscheln" - ob sie nun grammatisch richtig sprechen oder nicht, ist hier unwichtig, da der Blick auf die Aussprache gerichtet ist. Wir sprechen daher nur einzelne Wörter oder kleine Phrasen. Die einzelnen Wörter helfen, die lautlichen Elemente deutlicher wahrzunehmen, selber deutlicher zu sprechen und das richtige Lautfolgemuster besser im Gedächtnis einzugraben.

 

Wenn das Spiel mit dem Tuch, auf dem wir beim Umzug Dinge sammeln, eingeübt ist, kann aus dem Spiel eine Übesituation werden, in der wir vor- und nachsprechen. Viele Kinder haben mit solch einem Spiel keine Probleme und machen es mit, da nicht mehr als 5-8 Elemente auf dem Tuch liegen und das Spiel entsprechend kurz ist!

Da die kleineren Kinder zum Spiel Gegenstände brauchen, läuft das Spiel zunächst immer mit Dingen handelnd ab, später kann es auf die Bildebene wechseln und mit Bildkarten fortgesetzt werden.

 

Beginnen wir, einen bestimmten Laut zu üben, bringe ich zunächst in einem Sack voller Gegenstände mit, die den gleichen Anfangslaut haben, z.B. "M-" für die Verbesserung des Lippenschlusses und wechsele dann später auf meine 12 Memorybilder, die Dinge mit dem Anfangslaut M- zeigen.

 Theda Hiller                                                                                

 

 

Der Kaufladen

„mein" Kaufladen enthält:

verschiedene Körbe

verschiedene Schachteln von Lebensmitteln

verschiedene Dosen           "               "

verschiedene Eierschachteln

verschiedene Nüsse und Mandeln

eine Kasse

mehrere Geldbeutel und Euros aus Pappe

Tütenhalter mit Tüten

Taschen zum Einpacken       

 

Manches wurde aus Plastik gekauft,

z.B. Obst, Gemüse, Weckle und Wurst,

vieles habe ich aus dem Alltag von daheim mitgebracht – vor allem, wenn ich etwas entdeckte, das sich leicht sprechen lässt:

Mais, Nuss, Tüte, Müsli, Reis, Nudel...

 

 

An dem Kaufladen halten sich die Dreijährigen liebend gerne auf.

Zuerst einmal gibt es viel zu entdecken,

zu öffnen  und zu hantieren.

 

Wenn mich ein Kind fragend ansieht, weiß ich, ich kann „zum Einkaufen kommen“.

Ich klopfe an, frage, ob der Kaufladen geöffnet ist und schaue im Geldbeutel nach, ob genug Euro drin sind. Dann beginne ich einzukaufen und frage: „Hast Du Eier? Ich brauche 6 Eier!“

Vielleicht ist die 6er Schachtel leer, und wir müssen aus der großen Eierschachtel in die kleinere Schachtel umfüllen. Oder ich möchte nur 3 Eier haben, die wir in die Tüte stecken.

 

Es kann sein, dass es zur Weihnachtszeit wieder einen Weihnachtsmarkt gibt mit Sternen, Kerzen, Zapfen, Nüssen, Tannenzweigen, Kugeln, Tüten zum Einpacken, Keksen, Tee  ...

 (  --> Sprachförderung - ganz einfach --> Jahreszeitliches --> Weihnachtliches )

 

Der Kaufladen und seine Waren bieten mir viele Sprach- und Handlungsmöglichkeiten:

 

ich kann damit einfache Wörter sprechen,                    

ich kann damit aber auch sprachlich differenziert einkaufen

ich kann 2er, 3er, 4er Mengen abzählen

ich kann jede einzelne Ware 1:1 mit Euro bezahlen

ich kann umfüllen

ich kann passende Deckel suchen

ich kann sortieren

ich kann das Gekaufte in Taschen packen und zum Kochherd tragen

ich habe ein Gespräch mit wechselnden Rollen.

 

Theda Hiller      www.sprachanfang.de

 

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