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Wortschatzaufbau am Sprachanfang

 

Welche Rolle spielt die Gedächtnisleistung für den Aufbau des Wortschatzes ?

 

Allgemein sagt man, dass ein Kind nach dem Sprachanfang, besser gesagt: nach einer langsameren Anfangsphase täglich ca. 7 neue Wörter lernt.

 

Was heißt das nun: das Kind lernt 7 neue Wörter ?   Ein Beispiel:

Das kleine Kind hat schon seit längerem den Kopf zum Ball gedreht, wenn wir vom Ball sprechen.  Nun sind die Sprechwerkzeuge so weit ausgereift, dass es irgendwann nach mehrmaligem Hören das Wort "Ball" selber ausspricht - vielleicht ist es 13 oder 15 Monate alt.

Wenn wir das Wort Ball häufig wiederholen, das Kind es selbst auch mehrfach sagt und wir gemeinsam mit dem Ball spielen, festigt sich das Wort. Es ist bald stabil im aktiven Wortschatz vorhanden und wird an passender Stelle vom Kind gerne gesagt..

 

Wenn das Wort nicht häufiger wiederholt wird, kann es wieder verloren gehen.

Eltern berichten immer wieder davon, dass ein Wort einige Male vom Kind gesagt und dann nicht mehr gewusst wurde.

 

Die Gedächtnisfähigkeit vieler Kinder wächst sehr schnell, sodass sich ihr Wortrepertoire enorm entwickelt und es tatsächlich zu diesen 7 und mehr täglich neuen Wörtern kommt. Sie merken sich bald auch Wörter nebenbei und ohne, dass man ihre Aufmerksamkeit besonders darauf lenkt. Ihre Aufnahmekapazität scheint unerschöpflich, da sich die Kinder auch verschiedene Wortformen, wichtige und unwichtigere Wörter, ihre Stellung im Satz usw. immer besser merken.

 

Aber einige Kinder lernen nur langsam hinzu. Wir beobachten, dass diese Kinder ein neues Wort

20 - 30 x hören müssen, damit sie es sich im Wortlaut so gut eingeprägt haben, dass sie es selbst benutzen können.

 

Lässt sich dieses Wortlernen, d.h. die Erweiterung des Wortschatzes üben? Wie funktioniert das Vokabellernen, können wir uns dortige Erfahrungen zunutze machen?

 

Ein Selbstversuch zeigt mir: durch aktives bewusstes Lernen und tägliches Wiederholen kann ich mir 7 sperrige, mehrsilbige unbekannte Worte wie Rikelakek merken.

Sie bleiben mir im Gedächtnis, weil ich sie täglich übe.

 

Bei Hakin versuchen wir es ähnlich. Der türkische Fünfjährige hat bei einem Spiel neben Löwe und Leopard drei neue Tiere aus dem Dschungel kennengelernt: Giraffe, Zebra und Nashorn.

Die Tiere stehen auf der Fensterbank, und eine Erzieherin geht täglich mit ihm dorthin und benennt sie, er wiederholt, spielt mit ihnen und benennt sie dabei.

 

Etliche Wochen später:

Mir sind die 7 sperrigen, mehrsilbigen Wörter nach einiger Zeit wieder verloren gegangen. Damit hatte ich eigentlich nicht gerechnet, weil ich sie doch so sicher abrufen konnte.

Als ich sie kurz anschaute, waren sie aber alle sofort wieder präsent und benutzbar!

 

Auf Hakin bezogen heißt dies, dass die gut geübten Tiernamen nach einiger Zeit wieder aufgefrischt werden müssen! 

 

Kinder wiederholen viele Spiele immer wieder - meist so lange, bis sie darin richtig gut geübt sind.

Wir sollten als Erwachsene möglichst keines dieser Spiele – einschließlich der ausführlichen Fragereien – abwürgen, denn die Kinder sind es, die so Vieles lernen müssen!

Kommt der Lernimpuls oder der Spaßfaktor von ihnen selber - umso besser.

Theda Hiller

 

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