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Veränderte Aussprache durch Zahnregulierung - für Erwachsene

 

In der deutschen Sprache haben wir mehrere Laute, die am oberen Zahnrand (an den Alveolen = der Übergang zw. Zähnen und Gaumen) gebildet werden :

  d/t   n   l   ch   s     -   d.h. die Zungenspitze drückt beim d und t (Verschlusslaute) an den oberen Zahnrand und löst sich abrupt. Bei den Lauten /n/ und /l/ liegt die Zunge breiter oben am Gaumen. Beim /s/ und beim vorderen /ch/ (nach e, i, ei, ü, ä, ö) wird lediglich eine Enge zw. Zahnrand und Zungenspitze gebildet, durch die der Luftstrom fließt.

 

Speziell der S-Laut gelingt nicht so gut, weil die Zungenspitze durch die veränderte Situation durch die Zahnspange gerne nach unten rutscht und die Enge zwischen der Zungenspitze und der oberen Zahnreihe bildet. Manchmal schiebt sich die Zunge zudem nach vorne durch die Zähne hindurch und wird sichtbar. Das nennt man dann Sigmatismus interdentalis oder auch Lispeln. Der Klang des S-Lautes ist dadurch verändert.

 

Damit Sie sich vorstellen können, was beim Sprechen in Ihrem Mund alles abläuft, sprechen Sie die oben aufgezählten Laute einzeln deutlich aus, und machen Sie sich bewusst, wie sich das im Mund anfühlt: zuerst die Dauerlaute: nnnnnnnnnnnnnnn  -  lllllllllllllllllllllllllll  -  chchchchchch   -   sssssssssss   - vermutlich spüren Sie den Mund beim /ch/ größer als beim /s/, bei letzterem liegen die Zahnreihen fast aufeinander (daher sage ich gerne beim /s/: „Zähne zu“  und evtl dazu: "Mund breit").

 

Wenn Sie eine Zahnspange bekommen haben (wird heute vermehrt im Erwachsenenalter gemacht), ist der Platz für die Zungenspitze an den Alveolen besetzt. Die Zungenspitze verschiebt sich am besten etwas weiter nach hinten an die Stelle, wo Sie beim Schnalzen die Zunge fest an den Gaumen drücken.

 

Üben Sie dies ruhig mit allen wiederholt gesprochenen oben aufgelisteten Lauten. Vermutlich spielt sich diese leicht veränderte Zungenspitzenstellung nach kurzer Zeit von selbst ein.

 

Sie werden beim Schlucken sicher auch die Zungenspitze etwas weiter hinten oben an den Gaumen drücken. Da wir 2x je Minute schlucken, spielt sich dieser veränderte Schluckvorgang schnell ein, ohne dass Sie es merken.

 

Fällt Ihnen gerade die richtige Bildung des S-Lautes schwerer, so kann ich Ihnen noch anbieten, die Zungenspitze nach unten hinter den unteren Zahnrand zu legen. Dann bildet sich die Enge am Gaumen weiter hinten mit der Zungenmitte d.h. mit dem Zungenrücken am Gaumen (das sogenannte dorsale /s/).

Probieren Sie mal: Zungenspitze oben  - langes ssssssssssss sprechen,

                         Zungenspitze unten - langes ssssssssssss sprechen.      Was behagt Ihnen mehr?

 

Wichtig ist mir, dass Sie bei der Lautierung dem Laut nachspüren:

Ssssssssssssssssssssss

S s s - s s s - s s s - s s s -     3 x /s/ + Pause - vielleicht finden Sie in einen gleichmäßigen Rhythmus hinein.     (Bilden Sie ein weiches angenehmes stimmhaftes /s/ oder ein schärferes stimmloses /s/, wie Sie mögen.)

 

Sollte Ihnen langweilig werden, erfolgt die Erweiterung zur Silbe (evtl. wieder als Rhythmus) :

Si si si ...           -   beim Laut /i/ bleibt die Mundstellung gleich

So so so ...       -   beim Laut /o/ runden sich die Lippen und die Mundhöhle

Sa sa sa ...       -   beim Laut /a/ ermöglicht die Kieferbewegung eine größere Mundhöhle

Sa se si so su   -   Sie merken im Mund die Veränderungen durch die 5 Vokale?

 

Suchen Sie sich Wörter mit S- am Anfang, die sie gerne üben mögen. Erweitern Sie mit einer kleinen Geschichte, die Sie sich selbst erzählen: „Sandra geht einkaufen: Sandra kauft ... sie kauft, sie kauft, Sandra kauft auch ...

 

Erweiterung:

Der Buchstabe z wird durch die beiden Laute t und s gesprochen. Auch hier sollten Sie die richtige Zungenstellung beim Laut /s/ kurzzeitig üben: Zebra - Zahn ... - Im Zoo gibt es ... und dabei die Zungenlage spüren.

Der Laut /sch / verlangt ebenfalls die Zungenlage oben mit (zur Übung) deutlich vorgestülpten Lippen. Gerne nehme ich den Laut /l/ zu Hilfe und übe: „lange Schlange“ oder die Blättermenschen Schlotter + Schlotteline  (  siehe auch Sch-Therapie: neue Ideen  - im gleichen Großkapitel weiter oben).

 

Vergessen Sie nach kurzer Zeit die Übungen wieder, wenn sich die veränderte Lautbildung bei Ihnen automatisiert hat – aber ein bisschen Übung braucht es.

 

 

Viel Spaß   -   Theda Hiller

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