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Spiele mit F-Wörtern

Im Frühjahr lerne ich einen Jungen kennen, der gut 2 1/2 Jahre alt ist und praktisch noch gar nicht spricht. Verständlicherweise machen sich die Eltern Sorgen. Ich biete ihnen meine Hilfe an, bitte sie aber auch, in einfachen, kurzen Sätzen mit dem Kind zu sprechen. Aufgrund der Berufstätigkeit der Eltern ist es mir nicht möglich, sie konkreter und mehrfach anzuregen und zu begleiten.

Da ich zu dem Jungen in den Kindergarten komme, nähere ich mich ihm in der Bauecke und beim Bilderbuchanschauen. Allmählich kennt er mich so gut, dass wir gemeinsam und ungestört in einem Nebenraum mit dem vorhandenen Spielangebot spielen können.

Im Spiel spricht er mir von sich aus einige einfache Wörter nach - sein eigener Wortschatz ist noch sehr begrenzt, wächst aber in den nächsten 4 Monaten gut weiter.

 

Nach einiger Zeit wird offensichtlich, dass er viele Laute sprechen kann, aber den Laut /f/ durch /s/ ersetzt, ebenso das /sch/.

Neben anderen Spielen starte ich vorsichtige, kurzzeitige Versuche der Lautanbahnung.

Wir pusten meinen Papierpustehasen  (siehe unter Sprachfö. allgemein: Hören und Sprechen, darin Pusten und Blasen), pusten Federn ... Ich bringe einen Sack mit, der einige Gegenstände enthält, die mit einem F- beginnen. Wiederholt leeren wir den Sack, benennen alle Gegenstände und spielen mit ihnen. Schließlich traue ich mich, ihm zu zeigen, wie ich den Zeigefinger an die Unterlippe lege, sodass die oberen Zähne die Unterlippe berühren. Nebenher sammeln/basteln wir Kleinigkeiten für eine Materialkiste für ihn. Dort hinein kommen: Feder, Fahne, Faden, Fisch, im Kindi finden sich Frosch und Pferd ...

Nach der Sommerpause spiele ich wieder mit dem inzwischen Dreijährigen: es gehört für ihn dazu, seine Materialkiste auszuräumen, wir malen 3 Seehunde rot, gelb und blau an und schneiden sie aus. Sie bekommen die vorhandenen Papierfische als Futter.

Als wir uns der Tierschublade zuwenden, entdecken wir mehrere Affen, Wölfe und Löwen. Zunächst stehen sie wahllos auf dem Teppich, dann wollen die Affen beieinander stehen, auch die kleinen Wölfe suchen nach den großen Wölfen und die Löwen rücken näher zusammen. Wieder spricht der Dreijährige mir einige Wörter nach, gebraucht aber auch bereits kleine eigene Sätze. Unser Spiel geht weiter: zunächst finden wir Tränken, dann brauchen wir Futter: zum Glück hat der Fikus einige Blätter verloren, die wir mit dem Kipplaster abholen können. Der Dreijährige stopft zunächst alle Blätter in das kleine Behältnis, sodass es schnell voll ist. Dann nimmt er nur noch die kleinen Blätter als Futter. Die hungrigen Tiere freuen sich.

 

Sie merken:die Affen haben den Laut /f/ im Wort, Wölfe haben den stimmhaften, mit der gleichen Mundstellung gebildeten Laut /w/ am Wortanfang und Löwen haben ihn in der Wortmitte. Jeweils gelingen die /f/ und /w/ - Laute im Wort gut, am Wortanfang gelingt der Laut /w/ aber nicht.

Neben den Tiernamen bieten sich uns "Futter" und "voll" als weitere Wörter an, die er schon gut kennt und oft richtig nachspricht oder ausspricht!   

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