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Wortschatzaufbau und Wortschatzsammler

 

Zwei wichtige Themen, deren Schwerpunkt zu unterschiedlichen Zeiten liegt. Der Wortschatzaufbau ist die zentrale Aufgabe aller Kinder am Sprachanfang, der Wortschatzsammler tritt auf, wenn die Kinder sich bewusst werden sollen, welche Wörter ihnen nicht vertraut sind. Zur Strategie, wie sie sich diese Wörter aneignen können, stelle ich weiter unten das Konzept von Prof. K.MOTSCH vor.

 

Doch zunächst zu den Kindern, die mitten im Sprachaufbau stehen. Sie brauchen besonders viel Input, müssen wichtige Wörter häufig hören, mit ihnen vertraut werden und sie schließlich in ihrem aktiven Wortschatz verankern.

Manche Kinder hören Wörter einmal, merken sie sich gleich und verwenden sie aktiv in ihrer Kommunikation. Andere Kinder müssen diese Wörter immer wieder hören und mit ihrem Sinn verbinden. Sie sollten diese Wörter immer wieder im gleichen Kontext, später in verschiedenen Sinnzusammenhängen erleben und abspeichern. Somit helfen ihnen häufige Wiederholungen.

Wenn man Acht gibt, finden sich viele Situationen im Alltag, in denen neue Wörter vielfach gesprochen werden können: "ein Schokoladenei für Sam, ein Schokoladenei für Hedi, ein Schokoladenei für Mia, ein Schokoladenei für ..." usw.

Beim Wortschatzaufbau der Jüngeren fällt auf, dass längere Wörter, die Kinder noch überfordern, verkürzt (bane statt Banane) oder vereinfacht (ebär für Erdbeere) werden, es bleiben zumeist Zweisilber übrig. Diese längeren Wörter nimmt man am besten aus dem Kontext heraus und spricht sie mehrfach dem Kind langsam vor. Ich benutze gerne meine Finger und sage: "Hör mal / sprich mal mit, ich spreche das Wort fünfmal, für jeden Finger einmal." Oft erlebe ich, dass das Kind mitmacht, manchmal erst beim 7.Mal einsteigt, wenn ich die 2.Hand hinzuziehe, manchmal nur flüstert - aber immerhin.

Oster - Wortschatzsammler                                                  (modifizierte Idee: Theda Hiller)

 

Unser Fortbildungsthema Wortschatzsammler / Wortschatzfinder (in Anlehnung an Prof. K. Motsch) habe ich in der Osterzeit umgesetzt.

 

Ich gehe von einer Kindergartengruppe aus. Besser wäre eine Kleingruppe, mit der sich das Wortschatzsammler - Spiel aus der Großgruppe gut wiederholen und vertiefen ließe.

In der Stuhlkreismitte liegen auf einem Tuch 5-10 Gegenstände, die zum (weltlichen) Thema Ostern passen. Dazu fallen mir ein:

Osternest, Osterei, Pinsel, Farbtopf, Muster, Osterhase, Schokoladenei, Schokoladenosterhase, Eierkocher, Eierbecher, Osterkorb, Osterserviette, Hasenfamilie, Hühnerstall, Huhn, Hahn, Küken, Eidotter, Eigelb/Eiweiß, hart gekochtes Ei, ausgeblasenes Ei ...

Wichtig ist bei der Auswahl der Wörter, dass auch neue, ungewöhnliche Wörter für die Kinder dabei sind, damit sie einen Wortschatzzuwachs haben.

 

In Anlehnung an Prof. Motsch sagen / üben wir nicht, was die Kinder alles wissen, sondern bringen ihnen bei, nach dem zu fragen, was sie noch nicht wissen.

 

Da diese Fragestrategie für die Kinder neu ist, wird eine Handpuppe, die normalerweise das Gruppen- geschehen begleitet, zum Vorbild und macht das Spiel vor:

Die Handpuppe nimmt ein Fernrohr und schaut sich die Dinge auf dem Tuch in der Stuhlkreismitte an. Dazu spricht sie etwa:

"Oh, was liegt denn da, was ist das denn alles?

Da liegt was, das kenne ich noch gar nicht, was ist das wohl?

Das möchte ich unbedingt haben und kennenlernen.

Das sieht ja toll aus, wie heißt das wohl?"

- Dieser komplexe Sprachblock ist als Anregung gedacht, vereinfacht und mit viel weniger Sprache kann man auch sagen: "Das kenne ich noch nicht, wie heißt das?"

Die Handpuppe nimmt den unbenannten Gegenstand zu sich und gibt das Fernrohr weiter an ein Kind, das sich schnell in neue Abläufe hineindenken kann und das Spiel- und Sprachmuster sofort übernehmen kann. Das Kind bekommt das Fernrohr und sucht nach einem Gegenstand, dessen Namen es nicht weiß. Diesen Gegenstand nimmt es in die Hand und gibt das Fernrohr weiter an ein neues Kind. Evtl. kann man auch in die Runde fragen: "Wer möchte auch noch gerne einen Namen kennenlernen, wer möchte auch durch das Fernrohr schauen und etwas Unbekanntes entdecken?" Es kann sein, dass einige Gegenstände in der Mitte liegen bleiben, die allen Kindern mit Namen bekannt sind. Man kann sie ja vorsichtshalber nochmals nennen und in einen Korb legen.

 

Nun geht es daran, die unbekannten Dinge kennenzulernen. Wieder ist die Handpuppe dran, die vielleicht schon ungeduldig fragt: "Du, was hab ich denn hier, wie heißt das denn nun, sag es mir doch mal." Dabei spricht die Handpuppe die Erzieherin an, denn die Kinder sollen ja lernen, den (im Normalfall) Erwachsenen zu fragen, wenn sie etwas nicht wissen. Die Erzieherin lässt sich den Gegenstand beschreiben und sagt selbst den Namen oder lässt andere Kinder vor, die den Namen auch schon kennen.

Da die Handpuppe wissbegierig ist, sagt sie selber den Namen mehrfach: "Aha, das heißt Eierbecher, das ist also ein Eierbecher. Warum stelle ich denn ein Ei in den Eierbecher, ich kann das Ei doch auch mit der Hand festhalten? Also gut, dann habe ich jetzt einen Eierbecher für mein Frühstücksei."

Auf die gleiche Weise werden die anderen Dinge angeschaut, beschrieben und die Namen erarbeitet. Die Handpuppe tritt immer wieder als Berater bei den Kindern auf und sagt zu ihnen: "Hej, wenn du das Wort nicht weißt, frag doch Frau ... bzw. Steffi ..." und meint die Erzieherin, die den Wortschatzsammlern am besten helfen kann - denn die weiß ja ganz viel.

Während das Kind oder die Kindergartengruppe das Ding beschreibt, erklärt und damit hantiert, werden verschiedene Sinne aktiviert, und das neue Wort wird in einen deutlich größeren Rahmen gesetzt, als wenn dem Kind nur der Name genannt wird. Hier erfolgt gleich eine Vernetzung, der sich der Name zugesellt.

 

Zur Festigung der neuen Wörter schlägt Prof Motsch das dreimalige Wiederholen jedes neuen Wortes vor. "Eierbecher, Eierbecher, Eierbecher" - er führt dies bei den Kindern als Zaubertrick ein, mit dem sie sich das neue Wort besser einprägen können - ich finde, man könnte daraus auch ein Klatschspiel mit den Kindern machen und mehrfach das Wort sprechen und dabei klatschen/patschen.

Auf den Ei-er-be-cher bezogen fällt mir spontan ein : 2x in die Hände klatschen, dann 2x auf die Oberschenkel schlagen (=patschen).

Man kann aber auch einfach das neue Wort mehrfach gemeinsam nennen. Hiermit will ich vermeiden, dass die Figur des Zauberers auch noch ins Spiel kommt, die als neues Medium die jüngeren Kinder verwirren und überfordern könnte.

 

Die neuen Gegenstände werden sichtbar aufbewahrt, möglichst auch als Bildkartenmaterial ausgelegt und verwendet.

 

Sieben österliche Bilder

Um einige wichtige Begriffe für die Kinder zu Verfügung zu stellen, habe ich das folgende Arbeitsblatt erstellt. Die Kinder können die Fotokopie oder die 7 Bilder ausgeschnitten mit nach Haus nehmen und zuhause mit einem Farbwürfel erwürfeln.

 

Sie können aber auch die Einzelbilder in einer Reihe legen und benennen - damit üben sie, wenn sie schon älter sind, den schnellen Abruf von Wörtern.

 

Mit Vorschülern kann man auch ein Silbenspiel kreieren: Alle Bilder (aus etwas dickerer Pappe) kommen in einen kleinen Sack, in den die Kinder hineinfassen. Je nachdem, welches Bild sie herausziehen, dürfen sie auf einem Spielplan entsprechend der Silbenzahl vorwärts ziehen. Der Clou ist der Eierbecher, der erlaubt, 4 Felder vorzurücken. Für mich sind allerdings die Einsilber besonders wichtig, da viele Kinder erst die Einsilbigkeit akzeptieren lernen müssen und nicht Ei-hei, Hu -hun oder Ne-hest sagen dürfen.

 

 

Das Bild mit den 7 Ostermotiven hat Postkartengröße.

Bitte das Bild in die rechte Ecke eines DinA4 Blattes

kopieren und das Blatt 2x falten ...

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